

Für Demokratie!
Nach sechs erfolgreichen Demokratiefestivals, die überregionale Anerkennung und Auszeichnung gefunden haben, gehen die Wochen zur Demokratie heuer in ihr siebtes Jahr. Von Mitte Oktober bis Mitte November 2025 sind wir in Stadt und Landkreis Passau mit 26 Veranstaltungen präsent.
Wir haben ein facettenreiches und spannendes Paket aus Diskussionsrunde, Workshop, Zeitzeugengespräch, Ausstellung, Lesung, Vortrag, Tanz, Konzert, Kabarett, Performance, Theater und Film zusammengestellt. Das neue Format Fotomarathon soll zum Entdecken von politischen Sachverhalten im Alltag ermutigen. Damit klingt der thematische Schwerpunkt der diesjährigen Wochen zur Demokratie an: Ermutigung – zum konstruktiven Streit und generell zur Teilhabe, ohne die eine liberale demokratische Gesellschaft nicht funktionieren kann.
Teilhabe ist in erster Linie vor Ort möglich und notwendig. Und so stellt unser Demokratiefestival nach wie vor die Frage, wie wir hier in der Region in Zukunft zusammenleben wollen. Bringen Sie sich ein und beteiligen Sie sich!
Lassen Sie uns gemeinsam an der Weiterentwicklung unserer demokratischen Kultur im 21. Jahrhundert arbeiten. Bürgerliches Engagement ist dringender als je zuvor.
Ihre Initiative Wochen zur Demokratie

Aktuelles

Arbeiter*innenlieder zum Mitsingen in Passau
Die Leute vom ZAKK öffnen am Samstag, dem 20. September, die Türen für die Partisanen von L´Amour. Sie schreiben: Kommt und schließt Freundschaft, ihr kleinen Trompeter! Singt Arbeiter*innenlieder, vielleicht lernt ihr auch auch ein paar neue und pumpt ein bisschen Bewegungsgeschichte?
Hier gibts mehr Infos zu den sangesfreudigen Genoss*innen.
Und ab 18. Oktober starten wir in die Wochen zur Demokratie...

Die Netzwerkerin und Transformations-Gestalterin Lioba Degenfelder kommt ins Gespräch mit dem niederbayerischen Genussbotschafter Bernhard Senkmüller:
Es geht um Unausgesprochenes.
Es geht um die Kunst des Brückenbauens.
Es geht um die existenzielle Wurst.
Ein Reichtum an Perspektiven generiert Empathiefähigkeit und ermutigt zu Begegnungen, die zwar steinig sein können, aber am Ende bereichern.
Wir öffnen in diesem Sinne einen Dialograum. Denn: „Echte Dialogräume wurden im Wissen entwickelt, dass menschliches Vertrauen ein zartes Pflänzchen ist. Vertrauen besteht aus drei Teilen und funktioniert nur in der Gesamtheit: Vertrauen in die Kompetenz des Gegenübers, Vertrauen darin, dass er oder sie es gut mit mir meint, und Vertrauen, dass mein Gegenüber mich nicht täuschen will.“ (Lioba Degenfelder in ihrem Essay „Landwirtschaft in der Zerreißprobe“, zu finden in: Schönere Heimat, 1/2024)
Die Podcaster*innen wollen an diesem Abend jenes zarte Pflänzchen gießen und freuen sich auf Wortmeldungen des Publikums im Sinne eines Langzeitdüngers.
Die Veranstaltung findet statt im Rahmen von: Passau Podcast – Das Festival.
Das Festival spannt einen Bogen vom Podiums-Talk über das Medium und dessen Entwicklung an sich, hin zu überregional bekannten Acts. Dazwischen bespielen regionale Formate die Live-Bühne. Der familiäre Rahmen im Kulturmodell Bräugasse bietet Raum für Austausch und Begegnung, aber vor allem gute Unterhaltung.
Dauer: circa 2 Stunden
Eintritt: Aufmerksamkeit
Voranmeldung: studio@off-ton.de
Hier gehts zur Trailer-Folge von Tofu im Speckmantel.
In einer Küche lebt eine Gemeinschaft von Tuchlingen. Vergnügt trommeln, kichern und tollen sie durch ihr Zuhause. Eines Tages kommt ein Brief von der Bürgermeisterin: Die Tuchlinge sollen einen gewissen „Koriander“ bei sich aufnehmen. Wieso genau bei ihnen? Und wer ist das überhaupt? Bestimmt einer, der stinkt. Ein Großer, der allen Platz für sich haben will. Sicher macht er alles kaputt und dreckig! Fest steht: Der soll nicht kommen! Alles soll so bleiben wie immer!
Aber Koriander kommt trotzdem. Nur, er ist gar nicht groß und stinken tut er auch nicht. Aber Dreck macht er. Reichlich! Warum nur?
Das Figurentheater Hattenkofer spielt ein Stück über die Begegnung mit dem Unbekannten und das Glück, zu entdecken wie unerwartet köstlich das Fremde schmecken kann.
Spiel & Ausstattung: Stefanie Hattenkofer
Regie: Ulrike Andersen
Dauer: 45 min
Eintritt: 6€ pro Person
Voranmeldung: mail@kultur-kreisel.de
Infos zum Stück und dem Figurentheater hier.
Die Möllner Briefe / Deutschland 2025 – Länge 96 Min.
Im November 1992 zerstörte der rassistische Brandanschlag von Mölln die Leben von Ibrahim Arslan und seiner Familie. Der damals siebenjährige Ibrahim überlebte, verlor aber seine Schwester, seine Cousine und seine Großmutter. Die Stadt Mölln erhielt Hunderte Briefe mit Solidaritätsbekundungen, von denen aber fast drei Jahrzehnte niemand Notiz nahm. Der Film folgt Ibrahim bei der Entdeckung dieser Briefe und bei der Begegnung mit drei ihrer Verfasser*innen. Zugleich zeichnet er ein komplexes Porträt des anhaltenden Traumas, das Ibrahim und seine Geschwister bis heute beeinträchtigt. Ibrahim hat einen Umgang mit den Geschehnissen gefunden, indem er aktiv gegen Rassismus kämpft und sich für eine Erinnerungskultur einsetzt, die die Opfer ins Zentrum stellt. Sein Bruder Namik hingegen befindet sich noch am Anfang seines Wegs der Bewältigung. Der Film beleuchtet nicht nur die Erfahrungen der Überlebenden, er deckt auch die große Solidarität auf, die es damals gab – eine Solidarität, von der die Opfer bis zu diesem Zeitpunkt nichts wussten. Er schlägt eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart und nimmt eine Perspektive des Erinnerns ein, die den Stimmen der Betroffenen den Raum und die Anerkennung gibt, die sie verdienen.
Regie: Martina Priessner, ausgezeichnet mit dem Panorama Publikumspreis 2025 und dem Amnesty Filmpreis 2025
Kapitalismus, Armut und der Anstieg rechter Gewalt sind Themen der Lesung mit Autor*in Leo Weindl. In einer Welt, in der eine schlimme Nachricht die nächste jagt, ist es oft einfacher wegzuhören. Aber was passiert, wenn nicht mehr zugehört wird? Und wie können wir unsere Werte und unsere Demokratie schützen? Mit diesen Fragen setzt sich Autor*in Leo Weindl auseinander. Die gebürtige Passauer*in ist Psycholog*in, Autor*in und Poetryslamer*in und schafft mit ihren Texten Räume, in denen Platz zum Zuhören, Nachdenken und Nachfühlen ist.
Dauer: 1,5 Stunden
Eintritt: frei
Wie können wir uns für Zivilcourage und Demokratie einsetzen? Wie können wir Sicherheit und Frieden in unserer Gesellschaft fördern? Die Ausstellung „Frieden schaffen“ des Migrationsbeirats Vilshofen porträtiert historische Persönlichkeiten und Menschen unserer Zeit aus dem deutschsprachigen Raum, die sich für den Frieden einsetzen, und gibt einen Einblick in die Friedensarbeit. Rund zwanzig Friedensstifter*innen, berühmte und unbekannte, aus Geschichte und Gegenwart, werden vorgestellt.
Die Ausstellung ist interaktiv angelegt: Über QR-Codes gelangen die Besucher*innen in den virtuellen Ausstellungsbereich, in dem sie mehr über Friedensinitiativen und Strategien zur Konfliktlösung erfahren. Nach der erfolgreichen Tour der Ausstellung in verschiedenen Schulen Vilshofens wird sie nun in der Stadtgalerie Passau einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Zeit: vom 25.10. bis 6.11. 2025 geöffnet jeweils zu den Geschäftszeiten der Stadtgalerie
Eintritt: frei
Entwickelt vom Evangelischen Presseverband für Bayern e.V.
Zur Verfügung gestellt vom Migrationsbeirat der Stadt Vilshofen an der Donau.
Politische Lieder zu Freiheit und Demokratie aus 500 Jahren erklingen auf dem Hof in der Au in Salzweg. Das Konzert mit Lesung lädt zum Mitsingen und Zuhören ein und ist einem Genre gewidmet, das nicht erst die Well-Brüder erfunden haben. Schon der niederbayerische Minnesänger Neidhart sang eine Bayernhymne und auch die 12 Memminger Artikel aus dem Bauernkrieg erklingen als politische Lieder. Das Trio präsentiert Texte und Vertonungen der bewegten bayerischen Geschichte. Auch der Bayerische Robin Hood alias Boarischer Hiasl ist mit dabei.
Klaus Wolf: Texte
Monika Drasch: Grüne Geige, Gesang, Dudelsack, Moderation
Martin Danes: Bariton, Akkordeon
Einlass: ab 15:30
Kosten: 24,00 € VVK, 28,00 € AK
VVK: Hof in der Au, unter 0160/97318614 oder info@hofinderau.de
Tickets: hier
Kann man als einzelnes Schaf in der Herde gegen den Schäferhund rebellieren? Was, wenn man sich nicht traut, eine Feige zu essen? Was, wenn man ein schüchterner Vulkan ist, der nicht ausbrechen will – aber muss? Die Liedermacher Thomas Franz (München) und Emil Bach (Passau), beide Mitglieder der SAGO-Liederschule, erforschen das Thema Ermutigung bei diesem Doppelkonzert auf ihre eigene Weise: lustig, nachdenklich, immer unvorhersehbar. Und weil das mit dem Mut ja nicht so einfach durchzuhalten ist, singen sie zwischendurch auch von ganz anderen Sachen.
Dauer: ca. 1,5 Stunden
Eintritt: gegen Spende
Stammtischparolen sind Teil unseres Alltags. Sie begegnen uns im Freundeskreis oder von der Nachbarin gegenüber, die sich bei „all denen, die hierher kommen“ nicht mehr sicher fühlt. Häufig ist man fassungslos, wütend oder man fühlt sich sprachlich hilflos. Die Gräben zwischen unterschiedlichen Meinungen werden dabei immer tiefer – und die Gespräche immer lauter, schärfer, verletzender. Aber wie findet man in solchen Momenten die richtigen Worte? Wie kann man reagieren, ohne zu verletzen – und trotzdem Haltung zeigen?
Perdita Wingerter und Franz Hauber möchten hier Abhilfe leisten und bieten dazu ein Argumentationstraining an. Sie ermutigen zu einem selbstbewussten Umgang mit Stammtischparolen und geben Tipps dafür, in bestimmten Situationen nicht stumm zu bleiben sondern etwas entgegenzusetzen.
Dauer: 2,5 h
Eintritt: frei / Spende
Voranmeldung: erforderlich bis 26.10.2025 unter 0851-2132738 oder per E-Mail an
projekt@gemeinsam-in-europa.de
Was wäre, wenn wir in unserer Partnerschaft, in unserer Familie und in unserer Gesellschaft überhaupt nicht mehr streiten? Und was wäre, wenn wir immer feindselig streiten? Ein Gedankenexperiment, welches deutlich macht: Streitvermeidung ist ebenso ein Fehler wie feindseliger Streit. Beides macht unglücklich, verhindert Kreativität, zerstört Beziehungen und schwächt den Zusammenhalt.
Damit wir ohne Feindseligkeit streiten können, brauchen wir Menschen, die mehr Streit wagen, Menschen, die Streit als Ausdruck von Wertschätzung verstehen.
Und genau das ist es, was unsere Demokratie aktuell sehr dringend braucht: Menschen, die sowohl die Tendenz zur Streitvermeidung als auch feindseligen Streit überwinden.
Dr. phil. Christian Boeser beschäftigt sich seit 25 Jahren mit dem Thema Streit. Durch Artikel, Bücher, Workshops, Seminare und Vorträge sucht er immer wieder den Austausch mit Interessierten. Boeser ist Leiter des Netzwerks Politische Bildung Bayern und Initiator des Projekts „Streitförderer“ bei dem es um die Förderung einer demokratischen Streitkultur sowie den Umgang mit politischem Extremismus geht. Boeser ist Akademischer Oberrat am Lehrstuhl für Pädagogik mit Schwerpunkt Erwachsenen- und Weiterbildung an der Universität Augsburg.
Dauer: ca. 90 Minuten
Eintritt: frei, freiwillige Spenden willkommen
Kontakt: info@wg-thyrnau-kellberg.de, 08501 8999852 und keb.passau@bistum-passau.de
Wenn niemand mehr mitbekommt, was in der eigenen Stadt passiert, verlieren Menschen das Vertrauen in Politik – und demokratiefeindliche Ideen haben leichtes Spiel. Lokalzeitungen sorgen dafür, dass Bürgerinnen und Bürger informiert bleiben: über Entscheidungen im Stadtrat, über Initiativen vor Ort, über Missstände – aber auch über Erfolge und Engagement.
Doch was passiert, wenn Lokalredaktionen schrumpfen, Medienhäuser schließen oder die Zeitung im Briefkasten durch einen Algorithmus ersetzt wird? Welche Rolle spielt dabei die Passauer Neue Presse – und wie arbeitet Lokaljournalismus eigentlich heute?
Darüber spricht Perdita Wingerter von „Gemeinsam leben & lernen in Europa“ auf dem Podium mit Wolfgang Lampelsdorfer, Regionalleiter und Redaktionsleiter der PNP. Er berichtet aus erster Hand, welche Herausforderungen und Chancen der Lokaljournalismus in Zeiten von Social Media, Sparzwang und Fake News mit sich bringt.
Dauer: 2 Std.
Eintritt: frei
Voranmeldung: keine
Kontakt: wingerter@gemeinsam-in-europa.de
Als Incel (für ›involuntary celibate‹, also: unfreiwillig enthaltsam) bezeichnen sich oft junge Männer, die sich im Internet miteinander verbinden, um der Frustration über ihre Lebenssituation gemeinsam freien Lauf zu lassen: Über Foren, Memes und andere Wortmeldungen tauschen sie sich polemisch zum vermeintlichen Werteverfall in der westlichen Kultur aus, der sie ihrer „natürlichen“ Rechte und Gestaltungsmöglichkeiten beraubt habe.
Ohne Aussicht auf Partnerschaft, ohne Karriere und ohne Chance auf Verbesserung der Lebenssituation bleibe ihnen folglich wenig mehr als die oft menschenverachtende Hetze gegen die „Schuldigen“, als die sie vor allem Frauen ausmachen. Sie degradieren dabei aber auch Ausländer*innen, Liberale und generell erfolgreichere Menschen bzw. auf geradezu masochistische Weise auch sich selbst. Gewaltfantasien bis hin zu Destabilisierungsvisionen wider die freiheitlich-demokratische Grundordnung sind ein wesentliches Merkmal dieser Denkweise. Vereinzelt kommt es zu gewalttätigen Übergriffen, im Wesentlichen geht es aber um eine Geisteshaltung, die eher schleichend in die Gesellschaft eindringt.
Der Vortrag des Soziologen Thorsten Benkel (Universität Passau), der auch Impulse zum gemeinsamen Austausch bietet, dient einer soziologischen Verortung der spezifischen Menschen- und Demokratiefeindlichkeit, welche aus der Ideologie der Incels folgt.
Dauer: 90-120min
Eintritt: frei
Kontakt Vortragender: Thorsten.Benkel@Uni-Passau.de
"Terror gegen Juden" betitelte Ronen Steinke 2020 seine Dokumentation der blutigen Spur antisemitischer Gewalt, die sich durch die Geschichte der Bundesrepublik zieht. Auch wenn Antisemitismus vor allem dann Aufmerksamkeit erhält, wenn die Gewalt besonders offensichtlich ist, prägt er seit Jahrzehnten den Alltag von Jüdinnen und Juden. Nach den Massakern und der systematisch verübten sexuellen Gewalt des 7. Oktober 2023 ist antisemitische Gewalt noch einmal eskaliert. Das liegt auch daran, dasssie ein Bestandteil europäischer und damit auch deutscher Kultur ist, ohne dass die Mehrheit der Menschen in diesem Land einen Begriff oder gar tiefgreifendes Wissen davon hat.
Mangelnder Widerstand in weiten Teilen der Bevölkerung hat zur Folge, dass sich Jüdinnen und Juden zurückziehen müssen und Einsamkeit und Entsolidarisierung erleben. Um dem künftig etwas entgegenzusetzen, spricht die Bundestagsabgeordnete und Politikwissenschaftlerin Marlene Schönberger über die Grundlagen des Antisemitismus und verdeutlicht anhand praxisnaher Beispiele, wie dieser sich zeigt.
Dauer: 120min
Ort: Gästehaus Schweiklberg (Saal im obersten Stockwerk), Schweiklberg 1, Vilshofen
Eintritt: frei
Kontakt: tanja.kemper@bistum-passau.de
Wie können wir demokratische Werte vermitteln?
Das mobile Demokratielabor bringt junge Menschen zum Nachdenken und in Austausch. Von interaktiven Hörspielen bis hin zu Karten- oder Bewegungsspielen: die Methoden machen Spaß und sind einfach, können trotzdem vielfältig eingesetzt und reflektiert werden. Alles orientiert sich an Themen, die bewegen: Diskriminierung, Selbstfindung, Hatespeech, Protest, Umgang mit Macht aber auch die Auseinandersetzung mit demokratischen Werten. Bei diesem Schnuppern können Pädagog*innen das Labor und seine Einsatzmöglichkeiten kennenlernen und sich über den Verleih informieren. Besonders geeignet für alle, die mit Kindern ab zehn Jahren, Jugendlichen oder jungen Erwachsenen in Gruppen arbeiten. Weitere Interessierte sind willkommen!
Dauer: 2 Stunden
Für wen? Für Pädagoginnen, Lehrkräfte und Ehrenamtlich Tätige in der Jugendarbeit, die mit Kindern ab 10 Jahren, Jugendlichen oder jungen Erwachsenen in Gruppen/Klassen arbeiten. Weitere Interessierte willkommen!
Kosten: keine
Anmeldung: sandra.straube@kjr-passau.de oder über WhatsApp/Signal Tel.: 0170/2068765
Gibt es Hoffnungszeichen für unsere gefährdete Demokratie? Wie hängen Klimawandel und zukunftsfähige Demokratie zusammen? Welchen Beitrag können Christ*innen für ein lebenswertes Morgen leisten? Mit diesen Fragen setzen sich die Geschäftsführer von Germanwatch e.V. in der Kanzelrede auseinander. Germanwatch ist eine unabhängige Umwelt-, Entwicklungs- und Menschenrechtsorganisation, die sich für eine zukunftsfähige globale Entwicklung einsetzt.
Im Anschluss an die Kanzelrede gibt es die Möglichkeit zu Diskussion und Begegnung im benachbarten Evangelischen Zentrum.
Musikalische Begleitung: Markus Schlesag (der „Mann mit dem Kontrabass“).
Ort: Stadtpfarrkirche St. Matthäus, anschließend Evangelisches Zentrum St. Matthäus, Dietrich Bonhoeffer-Platz, Passau
Eintritt: frei
Voranmeldung: nicht nötig
Der Schauplatz: ein Second-Hand-Laden. Zwei Passauerinnen unterhalten sich über die Geschäftsidee mit ihrer Großmutter und stoßen dabei schnell auf politische Hintergründe. Die Oma erzählt aus der Vergangenheit ihrer Stadt und des Ladens, dem Modegeschäft Singer. Von der Niederbayern-Meisterschaft 1932, einer Fußballfreundschaft zwischen Hans und Bruno, von Vertreibung, Verlust und Mitläufertum.
Mit Andreas Kindermanns »Der Mitläufer« präsentiert das Kolping-Theater Vilshofen ein Stück, das große Geschichte im Kleinen greifbar macht.
Dauer: Aufführung ca. 1,5 Stunden, anschließend Diskussion
Einlass: ab 14:00, Kaffee und Kuchen
Eintritt: gegen Spende
Voranmeldung: hier
Kontakt: stefanie.steinbrink@bistum-passau.de
Oxana / Frankreich 2024 – 103 Min.
Ukraine, 2008: Oxana und ihre Freundinnen bemalen ihre Körper mit Parolen, tragen Blumenkränze und rebellieren gegen das herrschende politische System. So entsteht FEMEN - eine der einflussreichsten feministischen Bewegungen der jüngsten Geschichte.
Paris, zehn Jahre später: Am Eröffnungstag ihrer Kunst-Ausstellung streift Oxana durch die Stadt, trifft auf Liebhaber, spricht mit einer Journalistin und kämpft um ihren Flüchtlingsstatus. Erinnerungen an ihre furchtlosen Demonstrationen holen sie ein. Mit nacktem Oberkörper protestierten die Frauen gegen Sexismus, Korruption und Polizeigewalt und warnten schon früh vor prorussischen Politikern.
Charlène Faviers Filmbiografie erzählt von der FEMEN-Mitgründerin Oxana Schatschko.
Eintritt: 8 € – 14 €
Zum Kino: hier
Künstliche Intelligenz verändert die Welt um uns herum – und auch uns selbst. Was ist wahr, was ein Deep Fake? Was ist echt, was eine Halluzination?
Um besser zu verstehen, welche Chancen und Risiken durch generative KI wie ChatGPT für Nutzer*innen entstehen und was das für die Demokratie bedeuten kann, braucht es Verständnis für die Technologie und einen verantwortungsvollen Umgang mit ihr.
Dieser interaktive Abend lädt die Teilnehmenden ein zum Mitdenken, Mitreden und Mitgestalten.
Mit ihrer Erfahrung in der Begleitung von Veränderungsprozessen und ihrer Begeisterung für verständliche Wissensvermittlung führt Stefanie Zepf durch den Abend. Stefanie Zepf ist Prozess- & Organisationsbegleiterin und beschäftigt sich intensiv mit den Auswirkungen neuer Technologien auf unsere Arbeitswelt.
Begleitet wird Stefanie Zepf dabei von Prof. Dr. Karoline Reinhardt, Tenure-Track-Professorin für Angewandte Ethik und Migrationsethik, sowie Zlata Kikteva, PhD Studentin mit Forschungsbeteiligung an der Entwicklung von computerlinguistischen Modellen.
Dauer: ca. 100 Minuten (45 Minuten Impuls-Vortrag, anschließend Fragen, Diskussion & Interaktion)
Eintritt: frei (Spende erwünscht)
Voranmeldung: keine erforderlich
Kontakt: markus@wochen-zur-demokratie.de
In der Diskussion um das Bedingungslose Grundeinkommen (BGE) wird sowohl von Befürworter*innen als auch von Kritiker*innen auf das Argument der Gerechtigkeit Bezug genommen. Unterschiedliche Gerechtigkeitsverständnisse führen dabei zu unterschiedlichen Bewertungen. Der Workshop bietet Diskussionsraum, um das BGE in Kleingruppen aus verschiedenen Gerechtigkeitsperspektiven zu reflektieren, z.B. ausgehend von Zeit, Bedürfnissen, Leistung oder Verwirklichungschancen. Vorkenntnisse sind nicht notwendig. Die Veranstaltung möchte vor allem zum Nach- und Weiterdenken jenseits rein technischer Umsetzungsfragen anregen.
Dauer: 90 Minuten
Eintritt: kostenfrei
Voranmeldung: keine erforderlich
Kontakt: Dr. Annekatrin Meißner: annekatrin.meissner@uni-passau.de
Seit langem ist die „Mannosphäre“, ein Internet-Milieu organisierter Frauenfeinde, auf diversen Online-Plattformen aktiv. Dieses Spektrum verbindet die Überzeugung einer grundlegenden Ungleichheit der Geschlechter und der Glaube an die männliche Überlegenheit. Die Mannosphäre dient als Raum für Entmenschlichung und Radikalisierung. Dominik Hammer von ISD Germany stellt zentrale Ergebnisse aus zwei Studien zu den Aktivitäten dieses antidemokratischen Online-Milieus in Deutschland und in Osteuropa vor.
Eintritt: frei
Kontakt: passau@dgb.de
Ob in sozialen Medien oder Messenger-Gruppen: Desinformation ist allgegenwärtig und kann Gesellschaft und Demokratie schaden. Der interaktive Workshop vermittelt, wie Desinformation funktioniert, wie man sie erkennt und was man konkret dagegen tun kann – im Netz, im Gespräch und im Alltag.
Mit fundiertem Wissen, praktischen Tipps und anschaulichen Übungen stärkt faktenstark die Medienkompetenz und befähigt zum aktiven Handeln. Auch Getränke und Snacks werden nicht fehlen.
Der Workshop ist eine Initiative der Amadeu Antonio Stiftung und wird von der Bertelsmann Stiftung unterstützt.
Dauer: 3 Stunden
Eintritt: frei
Voranmeldung: erwünscht unter l.kozik@euregio-bayern.de
Kontakt: Lynn Kozik (Projektmanagerin EUROPE DIRECT), l.kozik@euregio-bayern.de
Die Umweltpsychologin Prof. Dr. Jana Werg spricht über Verantwortung und Möglichkeiten der Mitgestaltung in unserer Gesellschaft. Im Zentrum steht dabei die Frage, wie wir über Klimaschutz und Klimaanpassung sprechen können, um Menschen zu mehr Engagement zu motivieren. Gemeinsam möchten wir diskutieren, welche Kommunikationswege und Botschaften dazu beitragen, dass sich mehr Menschen aktiv für eine zukunftsfähige Gesellschaft einsetzen.
Der Vortrag mit anschließender Diskussion findet online statt.
Dauer: 60 Minuten
Eintritt: frei
Voranmeldung: nena@wochen-zur-demokratie.de
5 Fotos in 5 Stunden, das ist das Ziel dieses Wettbewerbs, mit Passau im Fokus, egal ob mit Kamera oder Smartphone – mitmachen kann jede*r mit Freude am Fotografieren. Zum übergeordneten Thema „Demokratie im Bild” werden am 8. November um die Mittagszeit fünf Unterthemen bekannt gegeben. Damit startet der Wettbewerb. Den Nachmittag über haben die Teilnehmer*innen 5 Stunden Zeit, zu diesen fünf Unterthemen eine kreative Bilderserie zu gestalten. Abends vergibt eine unabhängige Jury die attraktiven Preise:
300 € für Platz 1
150 € für Platz 2
Sachpreise für alle Teilnehmenden
Nach der Siegerehrung werden die Ergebnisse auf Großbildleinwand gezeigt und mit Musik, Getränken und guten Gesprächen gefeiert.
Der Fotomarathon findet in Kooperation mit der Hochschulgruppe Fotoprojekt Lichtgestalten e.V. und der Petra-Kelly-Stiftung statt.
Beginn: 12 Uhr
Preisverleihung: 18 Uhr
Teilnahmegebühr: gratis
Details und Anmeldung: hier
Das Forschungs- und Reflexionslabor Demokratiebildung. Lebenswelten in Diktaturen und Demokratien der Universität Passau entwickelt Angebote politischer Bildung zur Stärkung einer offenen und liberalen Demokratie.
Im Gespräch mit Elke und Bernd Dämmrich wird der Wert von Grund- und Menschenrechten in Demokratien reflektiert. Das Ehepaar erlebte in der SED-Diktatur nach einem gescheiterten Fluchtversuch Haft und Repressionen und konnte 1979 schließlich nach Passau ausreisen.
Durch den Erfahrungsaustausch mit Zeitzeugen können Auswirkungen totalitärer Regime auf individuelle Lebenswelten begreifbar werden.
Eintritt: frei
Voranmeldung: nicht nötig
Veranstalter: Labor Demokratiebildung (Universität Passau), Reiner und Elisabeth Kunze Stiftung, Evangelisch-Lutherisches Dekanat, Passau
„Endlich halbe-halbe!“ bei der Teilhabe von Frauen in Politik und Wirtschaft forderte Prof. Dr. Jutta Limbach, erste und bislang einzige Präsidentin des Bundesverfassungsgerichts 2014 im Bundesjustizministerium. In „guter Verfassung“ sind wir in Deutschland nicht. Ganz im Gegenteil. Denn mit der Teilhabe von Frauen an der politischen Macht ist es nicht weit her. Dies zeigt sich vor allem am geringen Anteil der Parlamentarierinnen im Deutschen Bundestag und in den Länderparlamenten.
Obgleich 1918 erstmals das Wahlrecht für Frauen in Deutschland eingeführt wurde, ist der Blick in die deutschen Parlamente ernüchternd. Sei es auf kommunaler Ebene, auf Landes- oder Bundesebene: In allen Parlamenten sind Frauen in der Minderheit, ihr Anteil ist sogar rückläufig. Der Frauenanteil im Deutschen Bundestag liegt seit der Wahl 2025 nur noch bei 32,4 % (das sind 2,4 % weniger als bei der letzten Wahl). Im Vergleich der Bundesländer ist der Frauenanteil im Bayerischen Landtag mit weniger als einem Viertel – genau: 24,6 % – am niedrigsten. Das Ungleichgewicht zwischen Frauen und Männern wird in den Parlamenten immer größer.
Daher wird in Deutschland schon lange über paritätische Wahlgesetze diskutiert, die auf eine hälftige Besetzung der Parlamente mit Frauen und Männern abzielen und für einen gleichberechtigten Blick in der Politik sorgen könnten. Unter dem Wertedach der Europäischen Union (EU) und der Europäischen Menschenrechtskonvention existieren solche Paritätsgesetze bereits in elf Mitgliedstaaten der EU in unterschiedlicher Form. In Deutschland fordert inzwischen die Zivilgesellschaft ein paritätisches Wahlrecht, wie durch das „Manifest für Parität in deutschen Parlamenten“ 2024 sehr deutlich wurde. Das Manifest wird auch vom KDFB unterstützt, ebenso vom Verein Parité in den Parlamenten und der Initiative #ParitätJetzt (https://paritaetjetzt.de/). Unterstützt wird das Manifest zudem von Frau Prof. Dr. Rita Süssmuth, CDU, Bundestagspräsidentin a.D., die sich seit langem für ein paritätisches Wahlrecht einsetzt.
Dass Paritätsgesetze in Deutschland verfassungsrechtlich möglich und geboten sind, wird die ehemalige Sachverständige der Wahlrechtsreformkommission des Deutschen Bundestages (2021–2023), Frau Prof. Dr. Silke Ruth Laskowski, Universität Kassel, in Ihrem Vortrag näher darlegen und dabei auch auf einen neuen Gesetzesvorschlag eingehen. Im Anschluss findet eine Diskussion mit dem Publikum statt.
Referentin: Prof. Dr. Silke Ruth Laskowski (Universität Kassel)
Dauer: 120 min
Eintritt: frei
Veranstalter: Katholischer deutscher Frauenbund & Stabstelle Gleichstellung der Universität Passau
Kontakt Vortragende: Laskowski@uni-kassel.de
Kontakt Partnerin: Tanja.Kemper@bistum-passau.de und Claudia.Krell@Uni-Passau.de
Das deutsch-deutsche Zusammenleben begleitete den Würzburger Journalisten Eberhard Schellenberger, Jahrgang 1957, privat und als langjährigen BR-Reporter fast ein ganzes Leben lang und wurde zu seinem journalistischen "Lebensthema". Schon bei seiner ersten, privaten Einreise in die DDR 1984 legte die Stasi eine Akte von am Ende 400 Seiten über ihn an. Eng überwacht wurde er vor allem im Zuge der Verhandlungen zur Städtepartnerschaft Würzburg- Suhl. Daraus hat der Journalist das Buch „Deckname Antenne“ gemacht, das im Würzburger Echter Verlag erschienen ist. Eberhard Schellenberger bietet einen multimedialen Ausflug mit Geschichten, Bildern, Tönen und Videos in die deutsch-deutsche Vergangenheit, 35 Jahre nach Mauerfall (1989) und Wiedervereinigung (1990).
Als Eberhard Schellenberger 1984 mit seiner Frau das erste Mal privat eine Brieffreundschaft besuchte, heftete sich die Staatssicherheit an die Fersen des damaligen BR-Jungjournalisten. Nach dem Mauerfall tauchten zwei Akten der Staatssicherheit über Schellenberger auf. Die Akte „Journalist“ in Cottbus zu den privaten Reisen und die Akte „Antenne“ in Würzburgs Partnerstadt Suhl. Auf 400 Seiten fanden sich neben fast schon Skurrilem auch Nichtigkeiten und Belangloses, aber auch viel Perfides, und es wird ihm klar, dass er in der DDR oft wie ein Staatsfeind behandelt wurde. Die Stasi hörte Telefonate von ihm zwischen Suhl und Würzburg ab und dokumentierte sie ebenso wie mitgeschnittene Radiosendungen. Bei Besuchen in Suhl im Zuge der Partnerschaftsverhandlungen wurde Eberhard Schellenberger lückenlos überwacht. Es entstanden minutengenaue Protokolle, die beispielhaft im Buch dokumentiert werden.
Die Stasi unterstellte ihm, er arbeite mit „imperialistischen Geheimkräften“ zusammen und ließ ihn bis zum Mauerfall bei jedem DDR-Besuch nicht mehr aus den Augen. Aber auch im Westen hatte die Staatssicherheit Spitzel. So warb sie drei Würzburger Studenten am Plattensee in Ungarn für ihre Zwecke an.
35 Jahre Mauerfall und die „Reportage des Lebens“
Ausführlich geschildert wird auch die Nacht des Mauerfalls vor 35 Jahren am 9./10. November 1989 am Beispiel des Grenzübergangs Eußenhausen-Meiningen. In der Nacht der Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990 lieferte der BR-Reporter Schellenberger mit Tränen in den Augen am ehemaligen Grenzübergang Eußenhausen-Meiningen inmitten feiernder Menschen die emotionalste Livereportage seines Reporterlebens.
Eberhard Schellenberger: „Ich habe dieses Buch auch für die inzwischen nachgewachsene Generation geschrieben, denn auf diese wirken diese Geschichten und Erlebnisse aus der Mitte Deutschlands völlig unwirklich und unbegreiflich“.
Eberhard Schellenberger berichtet als westlicher Zeitzeuge über den Kampf um Demokratie, Meinungs- und Reisefreiheit.
Zur Lesung gibt es begleitend eine Präsentation von Bildern, Ausschnitten von Stasiakten, Originaltöne und Videos aus dem BR- Archiv.
Buch:
Eberhard Schellenberger
Deckname Antenne – Als Journalist im Visier der Stasi
ISBN 978-3-429-05769-5
Echter-Verlag
Dauer: ca. 1,5 Stunden
Eintritt: kostenlos
Kontakt: barbara.grimm@asg-passau.de, bernhard@wochen-zur-demokratie.de
Geschlossene Schulveranstaltung
Das deutsch-deutsche Zusammenleben begleitete den Würzburger Journalisten Eberhard Schellenberger, Jahrgang 1957, privat und als BR-Reporter ein ganzes Leben lang. Im Rahmen einer Buchvorstellung berichtet Schellenberger von der Zeit der innerdeutschen Grenze, dem Mauerfall und seinen Erfahrungen mit der Stasi. Durch die Präsentation von Bildern, Ausschnitten von Stasiakten, Originaltönen und Videos aus dem BR-Archiv lernen Schüler*innen die deutsch-deutsche Geschichte kennen.
Beginn: vormittags
Dauer: ca. 1,5 Stunden
Kontakt: barbara.grimm@asg-passau.de, bernhard@wochen-zur-demokratie.de





Das Team in 2024, von links: Winfried Helm, Bernhard Rottenaicher, Steffi Steinbrink, Jonas Gilch, Ruth Geiger, Gertraude Reitberger, Maria Wilhelm, Florian Wobser, Markus Muckenschnabl, Véronique Coiffet
[Foto: Sieglinde Weindl]

Die Initiative Wochen zur Demokratie ist ein gemeinnütziger Verein, in dem sich Bürgerinnen und Bürger aus Passau Stadt und Landkreis ehrenamtlich engagieren.

